GENDEFEKTE

 

 

MDR1-Defekt:

Eigentlich handelt es sich hierbei um keine Krankheit. MDR steht für "Multi-Drug-Resistence" und bezeichnet damit eine Arzneimittelunverträglichkeit. Ein genetischer Defekt in der Blut-Hirn-Schranke bewirkt, dass Medikamente ungehindert in voller Konzentration ins Gehirn übertreten. Ob ein Hund an diesem Defekt leidet, sollte ein jeder Besitzer unbedingt wissen, denn ein ganz harmloses Mittel kann für den entsprechenden Hund schon den Tod bedeuten. Ein Hund, der frei von dieser Krankheit ist, wird als MDR +/+ angegeben. Ein Hund, der nicht erkrankt, dieses Gen aber weitervererben kann als MDR +/- und ein betroffener Hund als MDR -/-. Wenn beide Eltern frei sind oder nur einer der Träger, so besteht für den Welpen für gewöhnlich keine Gefahr, zu erkranken.

 

 

  

Gentests allgemein:

Gerne möchte ich auch hier zu einige Worte sagen. Man fühlt sich ja immer auf der sicheren Seite, wenn man einen solchen Gentest gemacht und ein gutes Ergebnis zurück bekommen hat. Diese Sicherheit trügt jedoch gerne: Gentests können tückisch sein, denn man kann nie wirklich sagen, ob der Hund tatsächlich von diesem oder jenem wirklich hundertprozentig frei ist.

 

Wie kommt das? Nun, man hat z.B. das Gen für HSF4 ausfindig gemacht, aber woher wissen wir, dass es nicht noch ein zweites Gen gibt, was bei der Vererbung dort hineinspielt? Wenn man also testet, dann testet man nur dieses eine Gen und bekommt z.B. ein N/N (normal/normal) Ergebnis. Plötzlich ist eine Nachtzucht von zwei HSF4 freien Elternteilen aber N/M (Normal/Mutant). Wie passiert so etwas? Neben Fehlern, die im Labor passieren können (kontaminierte Proben oder Vertauschungen), gibt es eben diese Möglichkeit des zweiten, noch nicht entdeckten Gens und natürlich Mutter Natur, die sich trotz aller Vererbungsregeln etwas Neues ausdenkt. Gerade beim erblichen Katarakt (HSF4) gibt es meines Wissens nach ganz zarte Vermutungen, dass es hier noch ein zweites Gen geben könnte und bei der DM weiß man es im Grunde, konnte das oder die Gene aber noch nicht identifizieren.

 

Ich empfehle daher, auch wenn Hunde durch die Eltern frei von etwas sein müssten, den entsprechenden Gentest zu machen, um ganz sicher zu gehen, dass eben keine solchen Fehler gemacht wurden!! Bei normalen Familienhunde ist das meist nicht nötig, aber bei Hunden, die in die Zucht sollen, würde ich immer dafür plädieren!

 

 

  

Free by parentage:

Oft findet man bei Gentests diesen Hinweis: Free by parentage, was so viel bedeutet wie 'frei durch die Eltern'. Die Eltern wurden also z.B. beide auf MDR1 +/+ getestet, also kann der Welpe auch nur +/+ sein und muss nicht mehr getestet werden, weil er ja bewiesenermaßen frei durch die Eltern ist.

 

Im Grunde ist dies eine sehr schöne Idee und auch sicherlich vertretbar, ABER leider stößt das 'free by parentage' auch an seine Grenzen. Stammt der Welpe wirklich von den getesteten Eltern ab? Sind deren Ergebnisse auch richtig oder wurden sie vielleicht im Labor vertauscht? Leider ist das, was sich unglaublich anhört, nicht unmöglich, denn auch im Labor arbeiten nur Menschen. Und zu guter letzt, wie bereits gesagt, kann es sein, dass man nur ein Gen für einen Defekt gefunden hat, ein zweites - bisher unbekanntes - aber doch mit hineinspielt und somit plötzlich aus zwei tatsächlich gesunden Eltern ein Trägerhund hervorkommt! Manchmal geht die Natur eben auch noch ihre eigenen Wege.

 

Ich selbst plädiere daher eigentlich immer dafür, dass JEDER Hund selbst getestet wird, dass solche Fehler auffallen können. Bzw. sollten stichprobenmäßig immer Nachkommen getestet werden, wenn nicht jeder Hund, der in die Zucht geht. Außerdem wäge ich sehr gründlich ab, wie glaubwürdig ein 'free by parentage' ist, was natürlich immer eine Gradwanderung bedeutet und nie leicht ist.

 

 

 

DM (Degenerative Myelopathie):

Die Degenerative Myelopathie kommt bei Aussies extrem selten vor. Sie ist eher in anderen Rassen (z.B. Deutscher Schäferhund) vertreten, weswegen viele Aussie-Züchter das nicht testen lassen. Meist in mittlerem Alter fangen die betroffenen Tiere an zu lahmen und können schließlich gar nicht mehr gehen. Es gibt derzeit keine Heilungsmöglichkeit. Allerdings heißt es nicht, dass ein genetisch betroffener Hund das automatisch bekommt (wie z.B. beim MDR1 defekt). Etwa 85 % aller genetisch betroffenen Aussies erkranken nicht. Durch den Test kann lediglich gesagt werden, ob ein erhöhtes Risiko besteht. Man geht davon aus, dass DM durch mehrere Gene verursacht wird, aber der Test behandelt nur ein Gen. Genauso gut kann es wohl sein, wenn auch selten, dass freie Tiere erkranken. Dieser Test ist also mit Vorsicht zu genießen.

 

 

 

HSF 4 (Katarakt):

Siehe bei Augen 

 

 

 

CEA (Collie Eye Anomalie):

Siehe unter Augen 

 

 

 

PRA (Progressive Retinaatrophie):

Siehe unter Augen

 

Alle unsere Welpen bekommen ASCA Papiere!!

 

Unser Zwingername (Kennel) ist beim ASCA registriert!