Rally-Obedience
Wie sind wir zum Rally-Obedience gekommen?
Nun, vom Obedience hatte ich schon gehört, lange bevor ich einen eigenen Hund bekam. Und ich war so begeistert davon gewesen, dass mir sofort klar war: Das will ich auch können, will ich machen und lernen. Und genau dafür wollte ich einen Hund. Erst als Ivy dann da war, erfuhr ich von Rally-Obedience - oder kurz einfach nur: Rally. Da Ivy am Anfang ein sehr hibbeliger Hund war, mit dem man nicht so gut arbeiten konnte (was sich jetzt aber ins absolute Gegenteil gekehrt hat), fing ich an, mich mit Rally auseinanderzusetzen, denn es erschien mir für den Anfang einfacher und auch ein gelungener Einstieg in die schwerere Obedience Arbeit. Im September 2012 besuchte ich ein Rally-Seminar bei Magda Gilles von den 'Dream Eyes Aussies' und seit Januar 2013 gehe ich einmal wöchentlich in die Hundeschule Colonia, um dort Obedience und Rally-Obedience zu machen.
Was genau ist Rally?
Rally kommt aus Amerika und ist bei uns in Deutschland leider noch nicht so bekannt wie etwa Agility oder die hohe Kunst des Gehorsams - Obedience. Zwischenzeitlich bietet auch der VDH Rally an, ich kenne mich jedoch nur im Besonderen mit den Regeln des ASCA-Rally-Sports aus, weswegen ich mich nachfolgend auf diese beziehen möchte. (Allerdings funktioniert VDH-Rally sehr ähnlich. Die Schilder sind etwas anders und die Regeln weichen etwas ab. So darf man im VDH zum Beispiel auch mit Futter im Ring arbeiten.)
Bei Rally soll ein Parcour mit mindestens 16 Stationen, an denen diverse Übungen von Hund und Hundeführer absolviert werden, gemeistert werden. Die Parcours werden von den Richtern festgelegt und können daher sehr variabel sein. Jeder, der am gleichen Turnier in derselben Klasse startet, läuft aber denselben Parcour! Für jede Übung werden maximal zehn Punkte vergeben. Hinzu kommen mindestens zwei so genannte 'Honour-Stationen', für die es maximal zwanzig Punkte gibt. Diese werden durch ein kleines Sternchen am entsprechenden Stations-Schild vorab gekennzeichnet.
Die Übungen sollten möglichst präzise ausgeführt werden. Jedoch darf man - anders als bei Obedience - gerne mit dem Hund weiter kommunizieren, also mit ihm reden und in der untersten Klasse sogar in die Hände klatschen. Es ist allerdings verboten, Futter und Spielzeug mit in den Ring zu nehmen oder den Hund zu berühren. Sollte der Hund in den Ring markieren, hat dies ebenfalls eine Disqualifizierung zur Folge.
Die verschiedenen Klassen und Titel:
Im ASCA-Rally gibt es vier verschiedene Klasse: Novice, Advanced, Excellent und Masters.
Als Neueinsteiger ist die Novice-Klasse selbstverständlich obligatorisch. Haben Hund und Hundeführer noch nie einen gleichwertigen Titel (wie den Rally-Novice-Titel) errungen, so starten sie in Novice A. Hat der Hund z.B. die Begleithundprüfung bereits abgelegt, so startet er in Novice B. Um ein so genanntes Leg zu bekommen, muss man in einem Lauf mindestens 170 Punkte erreichen. Schafft man dies dreimal, so erhält der Hund den RN-Titel. Erreicht der Hund dreimal mehr als 195 Punkte, so erhält er ein X-Leg, wobei das X für Excellent steht und der Hund bekommt dann den RNX-Titel. Man kann auch noch den Novice-C-Titel machen. Hierzu muss man für den Titel aber mindestens fünf mal 190 Punkte erlangen.
Hat man nun den RN oder RNX Titel erreicht, darf man in die nächsthöhere Klasse Advanced aufsteigen. Ab hier läuft das Mensch-Hund-Team jetzt ohne Leine! Natürlich kommen auch andere Übungen hinzu. Hier verhält es sich wie bei Novice. Mit drei Legs über 170 Punkten erreicht man den RA-Titel, bei drei Legs über 195 Punkten den RAX-Titel. Den RAX Titel kann man jedoch nur erreichen, wenn man vorher den RNX Titel hatte!
Die nächste Klasse ist Excellent und die letzte Klasse Masters. Ebenfalls hier braucht man je drei Legs über 170 oder 195 Punkte, um die entsprechenden Titel RE(X) und RM(X) zu erreichen.
Die Übungen:
Ich unterscheide die Übungen im Parcour immer gerne als 'stationär' und 'nicht-stationär'. So gibt es zum Beispiel Aufgaben, die man einfach nebenher macht. Man soll dabei z.B. im Fuß nach links, rechts, einen Kreis usw. laufen und muss dazu nicht anhalten. Anders verhält es sich bei den stationären Übungen, wo man den Hund zum Beispiel ins Vorsitz ruft und um ihn herumgeht, ihn ins Platz bringt, das Steh von ihm fordert ect.
Einen genauen Katalog mit allen Übungen für alle Klassen, findet Ihr auf der HP des ASCD.
Der Ablauf:
Bei Rally-Trials des ASCD wird quasi in umgekehrter Reihenfolge gestartet. Das heißt, es wird mit Masters begonnen und endet mit Novice. Das gibt Neueinsteigern vor allen Dingen die Gelegenheit, die Hunde an die Lokalität zu gewöhnen und sie kurz einzuarbeiten. In dem Ausstellungsverzeichnis findet man seine Startnummer wieder und weiß so eigentlich genau, wann man dran ist. Bevor es los geht, erhält man natürlich auch noch die Möglichkeit, den Parcour abzulaufen. Und dann wird es ernst!
Fazit:
So schwer ist es aber nicht. Und auch wenn mal etwas schief geht, so macht es doch immer einen großen Spaß, vor allem, weil man bei Rally mit dem Hund kommunizieren darf und das heißt für mich, wirklich arbeiten. Ich ziehe den Hut vor jedem, der mit seinem Hund hohes Obedience macht, aber ehrlich gesagt, gefällt es mir deutlich besser, mit einem Hund zu reden, statt ein Wort zu sagen und der Hund führt es nur darauf trainiert aus.
Ich hoffe, ich konnte Euch etwas für den Rally-Sport begeistern und wünsche Euch viel Spaß beim Ausprobieren!
Solltet Ihr euch für Rally interessieren, biete ich euch gerne Intensiv-Einzel-Training an. Gerne auch in
Kombination mit Obi! Meldet euch einfach bei mir!
Hier ein paar Parcours: